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Montag bis Freitag 11 - 17 Uhr
(im Sportpark, Gausekampweg 2, Halle/Westf.)

GERRY WEBER STADION

Dachsanierung so gut wie fertig

Das Projekt ist eine große Herausforderung“, sagt Rainer Stromberg, Chef der gleichnamigen Firma aus Duisburg, die auf Oberflächentechnik spezialisiert ist. Denn neben der eigentlichen 6.000 Quadratmeter großen Dachsanierung wurde auch zugleich der Korrosionsschutz an der Stahlkonstruktion des Daches erneuert. Diese wurden gesandstrahlt und frisch gestrichen. Um dies alles wieder in einem makellosen Weiß erstrahlen zu lassen, wurden 24 Tonnen Strahlmaterial und 2,1 Tonnen Farbe verbraucht. Und dies alles in 28 Meter Höhe. Damit die Materialien dort hinkamen, mussten 120 Tonnen Gerüstmaterial verbaut werden, die von einem 160 Tonnen schweren Autokran an die richtige Stelle der Fassade gehievt wurden.

Diese Aktivitäten gingen einher mit der eigentlichen des Daches, das aus 22 großen Segeln besteht. „Das war damals schon eine visionäre Idee“, sagt Ralf Weber (CEO GERRY WEBER WORLD), denn nach den ersten GERRY WEBER OPEN 1993 hat man sich entschieden, den Centre Court Zuschauermäßig auszubauen und darüber ein schließbares Dach zusetzen. Diese Entwicklung zu einer multifunktionalen Eventarena hat das GERRY WEBER STADION zu einem Leuchtturmprojekt werden lassen, wo seitdem internationale Musikstars und Sportgrößen zu Gast sind. Rund 4,5 Millionen Besucher sind bis heute gezählt worden.

Der jetzige Austausch der Dachsegel ist auch heute ein Novum, denn noch nie wurde ein Stadiondach in Membranbauweise in dieser Größenordnung saniert. Die Firma Ceno Tec Membran aus dem münsterländischen Greven hat diese Hightechfolie produziert, die jetzt in 28 Meter Höhe gespannt wird. Dazu wurden zur Absicherung der Industriekletterer Netze gespannt, um sie bei möglichen Abstürzen aufzufangen. Auf diese engmaschigen grünen und roten Netzen bewegen sich die Monteure wie Zirkusartisten. „Ich möchte betonen, dass bisher kein einiger Unfall passiert ist“, so Architekt Peter Spannhoff, „denn eine gewisses Risiko beinhalten diese Arbeiten schon.“ Die eigentlichen Dachsegel bestehen aus Textilmaterial und sind PVC-beschichtet und haben eine enorme Reißfestigkeit. An einem ein Meter breiten Membranstreifen können zum Beispiel sechs Porsche Cayenne aufgehängt werden und somit sind auch künftig wieder die Besucher vor dem Wetter geschützt. „Es hat 22 Jahre alles bestens funktioniert“, sagt Michael Hoffmann (Ceno Tec), „und das hält jetzt wieder 25 Jahre.“

Der aktuelle Baufortschritt des 2,2 Millionen Euro Projektes, die Arbeiten wurden einen Tag nach den GERRY WEBER OPEN am 20. Juni aufgenommen, ist im Zeitplan und die Arbeiten werden am 09. September abgeschlossen sein. Müssen sie auch, denn ein paar Tage später, am 17. September, findet dann unter dem neuen blitzsauberen Dach das Konzert von Silbermond im Rahmen des großen Radio-Feiertages zum 25. Geburtstag der OWL-Lokalradios statt.

Teilweise sind schon die neuen Dachsegel montiert und die roten bzw. grünen Netze dienen der Sicherheit der Industriekletterer.

Fakten seitens des Membran-Herstellers

Membranmaterial:

  • Überdachte Grundfläche des Membrandaches 6.050 Quadratmeter.
  • Oberfläche des Membrandaches 7.250 Quadratmeter.
  •  Erforderliche Materialmenge zur Herstellung des Daches 11.410 Quadratmeter (Entspricht in etwa einer Fläche von 43 Tennisplätzen).
  • Eingesetztes Membranmaterial: PES/PVC Typ III.
  • Zugfestigkeit in Kettrichtung 6.000 N/5 cm, Zugfestigkeit in Schußrichtung 5.300 N/5 cm. Die Zugfestigkeit des Materials liegt bei 12 t/m (An einem ein Meter breiten Membranstreifen können zum Beispiel sechs Porsche Cayenne aufgehängt werden).

Gurte:

  • Die Membranränder werden zur Ableitung von Tangentialkräften mit Gurten ausgerüstet.
  • Die verwendeten Gurte sind 50 Millimeter breit und haben eine Festigkeit von 7,5 Tonnen (An den 50 Millimeter breiten Gurt können zum Beispiel drei Porsche Cayenne aufgehängt werden).

Seile:

  • Es werden ca. 2,0 Kilometer Membranrandseile erneuert.
  • Die Seile haben einen Durchmesser von 14 bzw. 16 Millimeter. Die Mindestbruchkraft eines Seiles mit einem Durchmesser von 16 Millimetern liegt bei 23 Tonnen.

Schrauben:

  • Es werden insgesamt 3.350 Schraubverbindungen in den Größen von M10 bis M20 erneuert.

Konfektionszeit:

  • Konfektionszeit im Werk Greven beträgt ca, 2.800 Stunden.

Ausführendes Unternehmen:
Firma CENO Membrane Technology GmbH
Am Eggenkamp 14 • 48268 Greven
Internet: www.ceno-tec.de

Technische Daten seitens der Oberflächentechnik

Gerüste:

  • Insgesamt wurden ca. 120,0 Tonnen Gerüstmaterial verbaut.
  • Aufgeteilt auf 12 Stück Hängegerüste.
  • Die Gerüste wurden wie im Vorfeld geplant am Boden vormontiert.
  • Stückgewicht ca. 6,0 Tonnen.
  • Die Montage erfolgte jeweils mit einem 160 Tonnen Autokran.

Beschichtung:

  • Insgesamt wurden 2,1 Tonnen Beschichtungsmaterial (Farbe) verbraucht.
  • Zum Einsatz kamen sogenannte Very High Solid Beschichtungsstoffe der neuesten Generation.

Untergrundvorbereitung:

  • Die Untergrundvorbereitung erfolgte durch strahlen mit festem Strahlmittel.
  • Insgesamt wurden 24,0 Tonnen Strahlmittel verbraucht.

Personal:

  • Für das Gesamtprojekt wurden ca. 6.000 Mannstunden verfahren.
  • Das Personal setzte sich aus Spezialisten wie Industriekletterer, Korrosionsschützer, Schweißer und Gerüstbauer zusammen.

Ausführendes Unternehmen:
Firma Stromberg Oberflächentechnik GmbH & Co. KG
Harnackstraße 36 • 47166 Duisburg
Internet: www.stromberg-gruppe.de

Teilweise sind schon die neuen Dachsegel montiert und die roten bzw. grünen Netze dienen der Sicherheit der Industriekletterer. (c) Andreas Leber